Kritisch betrachte ich den roten Flitzer vor mir. Nicht
ganz der Straßenverkehrsordnung entsprechend nehme ich Zwergnase auf den Schoß
und klemme die Tasche unter dem Ellenbogen ein, als ich mich ans Steuer setze. Es
ist noch früh und ich wähle unbefahrene Nebenstraßen. Für eine Polizeikontrolle
habe ich heute keine Zeit. Schließlich muss ich pünktlich in die neue Arbeit
kommen.
Ich komme arg ins Schwitzen. Aber Zwergnase hat seinen Spaß
und drückt mit voller Freude immer und immer wieder die Hupe. Völlig außer
Puste erreiche ich mein Elternhaus, drücke Zwergnase noch einen Kuss auf und
mache mich wieder auf den Weg. Ich hole Schwung, so gut es geht, um Kraft zu
sparen. Nach einer halben Ewigkeit stehe ich an der großen Kreuzung auf der
Linksabbiegerspur an der Ampel. Mit meinem Öko-Geschoss komme ich mir reichlich
dämlich vor, allerdings scheinen die anderen Verkehrsteilnehmer in keiner Weise
irritiert.
Nervös sehe ich aber auf die Uhr. Ich brauche doch länger
als gedacht und ich überschlage kurz, ob ich noch rechtzeitig zum Arbeitsbeginn
ankommen kann. Es wird wahrscheinlich knapp werden, aber es ist zu schaffen.
Als die Ampel auf Grün schaltet, gebe ich Gas, so gut es eben geht - dennoch
bin ich ein Verkehrshindernis. Die Donaubrücke ist eine Hürde, weil es doch
mehr bergauf geht, als man es in einem herkömmlichen PKW wahrnimmt. Auf der
anderen Seite jedoch lege ich die Beine hoch, um den Schwung des Gefälles
auszunutzen.
Tschaka! Hätte ich langes Haar würde ich wohl nun etwas von
"Vom Fahrtwind verweht" schreiben, aber die Frisur sitzt. Die rasante
Abfahrt kann ich jedoch nicht allzu lange genießen, denn die Uhr tickt. Ich
gerate in Panik. Ich darf auf keinen Fall zu spät kommen und die Zeit rennt!
Ich bin kurz davor aufzugeben, als ich meine letzten Kraftreserven mobilisiere
und zum Endspurt ansetze. Das geht ganz schön in die Beine...
Und tatsächlich erreiche ich in allerletzter
Minute den Parkplatz. Als ich mein knallrotes Bobby Car abstelle, piepst es zur
ersten Stunde... ach halt, das war mein Wecker...
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