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Von hoffnungslosen Herrchen und ihren Haufen

Ich mag keine Hunde. Sie sabbern, ich mag ihren Geruch nicht und man weiß nie, ob er dich anspringt, wenn du einem begegnest. Aber das Schlimmste sind die Hundehaufen.

Dafür kann das Tier natürlich nichts. Irgendwo muss es sein großes Geschäft verrichten. Und zwar dort, wo es sein Herrchen lässt. Auf Gehwegen, in Sandkästen auf Spielplätzen, in Vorgärten, Garageneinfahrten und auf landwirtschaftlich genutzten Wiesen. Die aufgestellten Hundetütenbehälter werden ignoriert.

Ich kann es mir schon vorstellen. Am Rande eines Weges. Unbeobachtet. Der Hund setzt an, tut, was er tun muss. Es hat keiner gesehen, warum soll man sich die Hände schmutzig machen?
Ein Nachbar hat ein Schild mitten in seinen Vorgarten gesetzt, dass sein Garten kein Hundeklo ist. Gegenüber ein Pappschild: "3 Meter Einfahrt - 3 Hundehaufen. Muss das sein?!" Spricht man die Herrchen an, bekommt man nur eine schnippische Antwort und die Haufen bleiben liegen.

Erheblichen Schaden können Hunde auch auf Futterwiesen anrichten. Mit Hundekot verunreinigtes Gras hat bei Kühen schwere Erkrankungen bis zum Tod zur Folge. Schilder weisen darauf hin - es interessiert nur kein Herrchen. Wenn vergiftete Fleischbrocken ausgelegt werden, um Hunde um die zuletzt markierte Ecke zu bringen, ist der Aufschrei groß. Auf Facebook heißt es dann "Teilen! Teilen! Teilen!" Damit wir uns nicht falsch verstehen. Natürlich vergiftet man keine Tiere! Doch die Hundebesitzer, die ihre Hunde auf die Wiese machen lassen, nehmen kranke Kühe in Kauf. Doch aus den Augen, aus dem Sinn…

Es geht auch anders. Letztens begegneten wir einem Frauchen mit Hund. Sie wies den Hund an, "Sitz" zu machen, dieser wartete geduldig, wir lobten die guten Manieren und gingen nach einer kurzen Plauderei freundlich auseinander. Und im Körbchen am Gepäckträger ihres Rades sahen wir volle und leere Kotbeutelchen...

#rücksicht #tretminen #hund #hundehaufen #tierliebe #ärger #ignoranz #mehrmiteinander #kloanegschichten #familienblog #elternblogger #aufreger #gehtauchanders

Kommentare

  1. Vielleicht würde ich Hunde lieben. Es kommt einen Versuch drauf an. Wie wäre es mit einem jungen Tier, viel Knoblauch und Gemüse scharf anbraten und dann bei niedriger Temperatur 4-5 Stunden im Backofen garen lassen. So schmeckt auch Lammfleisch vom Biolandwirt um die Ecke...

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  2. Die Tüten sind (zumindest hier) auch nicht grade besser - Wenn jemand den Mist (im Wahrsten Sinne des Wortes) aufhebt und eintütet, wird halt die Tüte in die Landschaft geworfen und wenn der nächste Paarungszyklus der Aufsitzrasenmäher (Aufsitzus Kompensicus) naht, hat man dann nicht nur Scheiße, sondern auch Tüten, in Fetzen überall rumfliegen...

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    1. Ich kann solch ein Verhalten einfach nicht verstehen. Zumal unter den Tütenbehältern auch Abfalleimer angebracht sind.

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    2. Pssst! Das würde gesunden Menschenverstand erfordern! Und diese besonders Seltene Fähigkeit ist nur den Besten gegeben :)

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    3. Ja, der gesunde Menschenverstand ist eine vom Aussterben bedrohte Spezies :)

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  3. Ich bin immer etwas irritiert, wenn jemand schreibt, er "hasse" bestimmte Lebewesen - z. B. Tiere, hier: Hunde. Wie kann man als aufgeklärter Mensch Hunde hassen, weil sie Hunde sind und wie Hunde riechen? Ist mir ein Rätsel, und ich bin sicherlich kein politisch korrekter Mensch. Aber ich finde auch Kommentare über die Zubereitung von Hunden in diesem Kontext nicht so witzig wie der Ersteller. Sorry, aber das wollte ich hier kurz loswerden.

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  4. Schöner Post, wo man wieder mal sieht, wie sich Menschen gegenseitig das Leben schwer machen. Die Überleitung zur Neosporose ist da sogar trefflich.
    Allerdings kommt das im Artikel etwas falsch herüber. Einfacher ausgedrückt: Nicht Kühe sterben hier, sondern deren Kälber, und das auch nicht zwangsläufig. Zumal "Hasso und Bello", ihreszeichens Vertreter von HAUShunden, wohl eher weniger diejenigen sind, die hier eine horizontale Infektion bewirken. Ich würde da eher mir mal die Hunde anschauen, die sich selbst ausführen. Deren Nahrungsbezugsquellen können diese schon eher zum Übermittler machen, als das es ein Hund könnte, der von Fertigfutter ernährt wird.
    Und dann kommt noch eine entscheidende Sache dazu: Die Parasiten sterben nach einem Tag eh ab - von daher müssten auf den Wiesen tatsächlich Kühe am gleichen oder darauffolgenden Tag weiden.

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