Ich finde aufgeräumte Wohnungen toll. So wie im Möbelkatalog. Freie Flächen, Ordnung, Organisiertheit. Dezente und stilsicher platzierte Deko. So richtig schön deutsch-spießig, gleichzeitig schlicht und elegant. Aufgeräumte Wohnungen - eine eigene Philosophie für sich. Da steht die Wohnung für ein in sich ruhendes Selbst und hilft bei der Problembewältigung. Wissen Sie, dass Erfolgstrainer dazu raten, das Bett gleich morgens nach dem Aufstehen zu machen? Damit man gleich morgens stolz auf sich sein kann, etwas geschafft zu haben. Gut, jeder setzt da andere Maßstäbe an. Ich bin schon froh, wenn ich mich aus dem Bett rolle und das Bad finde.
Weil man sonst keine Probleme hat, macht man sich bekanntlich welche. Und weil man mit nichts soviel Geld machen kann wie mit den Problemen der Menschen, gibt's Selbstverbesserungsgurus. Der Selbstverbesserungsguru ist so ein Goebbels der Neuzeit. Zuerst zeigt er dir Probleme, die du gar nicht hast, aber denkst, dass du sie haben müsstest und dann knöpft er dir Geld ab für die Lösung der Probleme, die er selber erst geschaffen hat. Ganz persönlich und individuell natürlich, weil wenn man den blökenden Schäfchen sagt, dass jeder von ihnen ja total individuell ist, dann geben's an Ruh und laufen da hin, wo man sie haben will. Ganz individuell dürfen sie dann ihre Probleme lösen, die sie vorher gar nicht hatten. Über anonyme Online-Seminare. Der Guru war ursprünglich selbst in der misslichen Lage ein halber Messi gewesen zu sein, bis in die göttliche Erleuchtung getroffen hat. Dabei hat der Depp bloß mit den Stricknadeln in der Steckdose rumgestochert, weil er nachgeschaut hat, ob da noch Strom drauf ist oder er die Steckdose wegschmeißen kann.
Minimalismus ist in.Weniger ist mehr. Man trotzt der bösen Konsumgesellschaft. Meine Oma würde sich mit der flachen Hand gegen die Stirn schlagen. Wegschmeißen, was noch gut ist? Ja spinnst denn du?! Der Hocker hält locker noch 10 bis 15 Jahre, du darfst dich nur nicht mit deinem ganzen Gewicht draufsetzen, weil sonst der hintere Haxn abbricht. Und wenn er abbricht, wird noch der alte Besenstil angeschraubt, der ebenfalls abgebrochen schon 5 Jahr in der Garage steht. Weil Oma hat gewusst, dass sie den bestimmt nochmal brauchen kann. Wenn du ihr dann zu Weihnachten an neuen Hocker schenkst, dann fährt sie dich an, dass der alte ja noch leicht taugt.
Ja, ich mag aufgeräumte Wohnungen. Mein Problem ist, dass ich das Aufräumen nicht mag. Zusammen mit den Kindern eine wahre Sisyphusarbeit. Wenn das eine Eck sauber ist, haben sie das nächste schon verwüstet. Man dreht sich im wahrsten Sinne im Kreis. Deshalb räum ich vor allem dann auf, wenn die Kinder nicht da sind. Was unterhalb des Grundschulalters nicht so häufig der Fall ist. Und dann frag ich mich: Will ich meine freie Zeit wirklich mit aufräumen verplempern? Ha? Werde ich auf dem Sterbebett sagen: "Aber aufgramt! Aufgramt hobe immer!" Dafür bin ich gestorben? Äh. Nein.
Das Aufräumen nimmt einem übrigens auch kein Ratgeber ab. Der Ratgeber, der landet wahrscheinlich eher im Gruscheck. Das Gruscheck ist so ein schwarzes Loch in unserer Küche. Aber nicht in dem Sinne, dass der ganze Grusch einfach so verschwindet. Nein, im Gruscheck erhöht sich nur kontinuierlich die Masse. Ganz einfache Physik. Je mehr da liegt, umso mehr zieht es weitere Masse an. Alles, was man irgendwie im Moment braucht, aber doch nicht braucht, aber vielleicht bald wieder braucht, landet im Gruscheck. Sachen, die dir die Kinder in die Hand drücken, wenn du gerade nach Hause kommst, landen im Gruscheck. Telefon, Akkukabel, Block, Stift, Informationszettel, Rechnungen, Kugelschreiber, Schwerter, Pistolen, Batterien. Alles, was gerade am Tisch liegt und "aufgeräumt" werden soll, landet im Gruscheck. Das Gruscheck wird nur dann auf Reset gesetzt, wenn sich Besuch ankündigt. Das geht aber ganz schnell. Man öffne einfach die Gruschschublade unterm Gruscheck und wischt einfach einmal über die Arbeitsfläche. Schublade zu. Fertig. Diesen Ratschlag gibt's übrigens kostenlos und für sofort zum Umsetzen!
Weil man sonst keine Probleme hat, macht man sich bekanntlich welche. Und weil man mit nichts soviel Geld machen kann wie mit den Problemen der Menschen, gibt's Selbstverbesserungsgurus. Der Selbstverbesserungsguru ist so ein Goebbels der Neuzeit. Zuerst zeigt er dir Probleme, die du gar nicht hast, aber denkst, dass du sie haben müsstest und dann knöpft er dir Geld ab für die Lösung der Probleme, die er selber erst geschaffen hat. Ganz persönlich und individuell natürlich, weil wenn man den blökenden Schäfchen sagt, dass jeder von ihnen ja total individuell ist, dann geben's an Ruh und laufen da hin, wo man sie haben will. Ganz individuell dürfen sie dann ihre Probleme lösen, die sie vorher gar nicht hatten. Über anonyme Online-Seminare. Der Guru war ursprünglich selbst in der misslichen Lage ein halber Messi gewesen zu sein, bis in die göttliche Erleuchtung getroffen hat. Dabei hat der Depp bloß mit den Stricknadeln in der Steckdose rumgestochert, weil er nachgeschaut hat, ob da noch Strom drauf ist oder er die Steckdose wegschmeißen kann.
Minimalismus ist in.Weniger ist mehr. Man trotzt der bösen Konsumgesellschaft. Meine Oma würde sich mit der flachen Hand gegen die Stirn schlagen. Wegschmeißen, was noch gut ist? Ja spinnst denn du?! Der Hocker hält locker noch 10 bis 15 Jahre, du darfst dich nur nicht mit deinem ganzen Gewicht draufsetzen, weil sonst der hintere Haxn abbricht. Und wenn er abbricht, wird noch der alte Besenstil angeschraubt, der ebenfalls abgebrochen schon 5 Jahr in der Garage steht. Weil Oma hat gewusst, dass sie den bestimmt nochmal brauchen kann. Wenn du ihr dann zu Weihnachten an neuen Hocker schenkst, dann fährt sie dich an, dass der alte ja noch leicht taugt.
Ja, ich mag aufgeräumte Wohnungen. Mein Problem ist, dass ich das Aufräumen nicht mag. Zusammen mit den Kindern eine wahre Sisyphusarbeit. Wenn das eine Eck sauber ist, haben sie das nächste schon verwüstet. Man dreht sich im wahrsten Sinne im Kreis. Deshalb räum ich vor allem dann auf, wenn die Kinder nicht da sind. Was unterhalb des Grundschulalters nicht so häufig der Fall ist. Und dann frag ich mich: Will ich meine freie Zeit wirklich mit aufräumen verplempern? Ha? Werde ich auf dem Sterbebett sagen: "Aber aufgramt! Aufgramt hobe immer!" Dafür bin ich gestorben? Äh. Nein.
Das Aufräumen nimmt einem übrigens auch kein Ratgeber ab. Der Ratgeber, der landet wahrscheinlich eher im Gruscheck. Das Gruscheck ist so ein schwarzes Loch in unserer Küche. Aber nicht in dem Sinne, dass der ganze Grusch einfach so verschwindet. Nein, im Gruscheck erhöht sich nur kontinuierlich die Masse. Ganz einfache Physik. Je mehr da liegt, umso mehr zieht es weitere Masse an. Alles, was man irgendwie im Moment braucht, aber doch nicht braucht, aber vielleicht bald wieder braucht, landet im Gruscheck. Sachen, die dir die Kinder in die Hand drücken, wenn du gerade nach Hause kommst, landen im Gruscheck. Telefon, Akkukabel, Block, Stift, Informationszettel, Rechnungen, Kugelschreiber, Schwerter, Pistolen, Batterien. Alles, was gerade am Tisch liegt und "aufgeräumt" werden soll, landet im Gruscheck. Das Gruscheck wird nur dann auf Reset gesetzt, wenn sich Besuch ankündigt. Das geht aber ganz schnell. Man öffne einfach die Gruschschublade unterm Gruscheck und wischt einfach einmal über die Arbeitsfläche. Schublade zu. Fertig. Diesen Ratschlag gibt's übrigens kostenlos und für sofort zum Umsetzen!
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