Die Vögel singen, die Sonne küsst sanft den Horizont, die ersten Strahlen kitzeln mir die Nasenspitze. Vor lauter Freude ziehe ich mir die Decke nochmal über den Kopf.
Die Snoozetaste weckt mich mit der Zurückhaltung eines Presslufthammers. Voller Elan rolle ich mich aus dem Bett. Die ersten Geier sammeln sich bereits auf der Fensterbank. Goldlöckchen hievt mein Bein in ihren Mini-Einkaufswagen und schiebt mich wie ein Schneepflug ins Bad.
Ein wenig später. Meine Arme liegen ausgestreckt links und rechts neben meinem Kopf. Vermutlich tropft mir der Speichel aus dem Mundwinkel. Irgendwer klopft gegen meine Venen. Ahhhh, Kaffee intravenös!
Schön wär's und starte stattdessen den Vollautomaten. Ich träume mich an einen Gebirgsbach. Irgendwo zwischen Weichspüler-Werbung und Ricola Kräuterzucker höre ich ihn richtig plätschern. Ich ziehe die Luft tief durch die Nase in meine Lungen und rieche... Kaffee. Ein Quell der Erquickung läuft über die Tropfschale hinaus, über die Arbeitsplatte, um in einem braunen See auf den Fliesen zu münden. Ich neige die Kaffeetasse in meiner Hand leicht, um hineinzusehen. Jap. Die ist leer, der See auf dem Boden keine Illusion.
Zweiter Versuch. Der Kaffeevollautomat rattert, piepst und zischt betriebsam, doch statt des schwarzen Goldes moniert er „Auffangbehälter leeren!“, „Bohnen auffüllen!“, „Kein Wasser mehr!“ - Wenn du denkst, dass dich dein Drucker hasst, hast du meine Kaffeemaschine noch nicht kennengelernt.
Ich überfliege die Schlagzeilen, blättere um, als eine Nasenspitze über die Tischkante schaut. „Mama…, weißt du eigentlich, warum Kürbisse keine Sonnenbrillen tragen?“ Ich überlege, wann der letzte Kürbis mit Sonnenbrille an mir vorbeigelaufen ist, kann mich jedoch nicht erinnern. Ein blonder Schopf taucht auf. „Mama, warum sind die Avengers eigentlich so super?“ Bestimmt, weil sie morgens Kaffeetrinken und Zeitung lesen, ohne dass sie dabei angesprochen werden. Ich nuschle eine sicherlich pädagogisch wertvolle Antwort und schaue auf die Uhr. Der Bus ist heute wieder verdammt spät dran.
Aufbruchstimmung. Ich erwäge kurz, mich einfach wieder hinzulegen, gehe aber tapfer an der Schlafzimmertür vorbei und setze mich ins Auto. Meine Güte, wie diese Teenies lustlos über die Straße schlurfen. Können die sich nicht ein bisschen zusammenreißen? Das ist ja furchtbar. Mein Auto beamt mich auf den Mitarbeiterparkplatz, alles andere wäre auch eine Zumutung. Bevor ich aussteige, checke ich die Beiträge der anonymen Morgenmuffel-Community. Ach kuck, da lässt einer seinen Schlüssel innen stecken, der andere tritt in einen Hundehaufen und der nächste will bei geschlossener Garage aus eben dieser herausfahren. Ich muss unwillkürlich lachen. DAS ist ein mieser Start in den Tag.
„Guten Morgen“, flöte ich dem ersten Kollegen entgegen. „Wahnsinn, du bist morgens immer so gut gelaunt! Wie machst du das bloß?“, fragt er.
„Tja, ich bin eben ein echter Sonnenschein!“
Die Snoozetaste weckt mich mit der Zurückhaltung eines Presslufthammers. Voller Elan rolle ich mich aus dem Bett. Die ersten Geier sammeln sich bereits auf der Fensterbank. Goldlöckchen hievt mein Bein in ihren Mini-Einkaufswagen und schiebt mich wie ein Schneepflug ins Bad.
Ein wenig später. Meine Arme liegen ausgestreckt links und rechts neben meinem Kopf. Vermutlich tropft mir der Speichel aus dem Mundwinkel. Irgendwer klopft gegen meine Venen. Ahhhh, Kaffee intravenös!
Schön wär's und starte stattdessen den Vollautomaten. Ich träume mich an einen Gebirgsbach. Irgendwo zwischen Weichspüler-Werbung und Ricola Kräuterzucker höre ich ihn richtig plätschern. Ich ziehe die Luft tief durch die Nase in meine Lungen und rieche... Kaffee. Ein Quell der Erquickung läuft über die Tropfschale hinaus, über die Arbeitsplatte, um in einem braunen See auf den Fliesen zu münden. Ich neige die Kaffeetasse in meiner Hand leicht, um hineinzusehen. Jap. Die ist leer, der See auf dem Boden keine Illusion.
Zweiter Versuch. Der Kaffeevollautomat rattert, piepst und zischt betriebsam, doch statt des schwarzen Goldes moniert er „Auffangbehälter leeren!“, „Bohnen auffüllen!“, „Kein Wasser mehr!“ - Wenn du denkst, dass dich dein Drucker hasst, hast du meine Kaffeemaschine noch nicht kennengelernt.
Ich überfliege die Schlagzeilen, blättere um, als eine Nasenspitze über die Tischkante schaut. „Mama…, weißt du eigentlich, warum Kürbisse keine Sonnenbrillen tragen?“ Ich überlege, wann der letzte Kürbis mit Sonnenbrille an mir vorbeigelaufen ist, kann mich jedoch nicht erinnern. Ein blonder Schopf taucht auf. „Mama, warum sind die Avengers eigentlich so super?“ Bestimmt, weil sie morgens Kaffeetrinken und Zeitung lesen, ohne dass sie dabei angesprochen werden. Ich nuschle eine sicherlich pädagogisch wertvolle Antwort und schaue auf die Uhr. Der Bus ist heute wieder verdammt spät dran.
Aufbruchstimmung. Ich erwäge kurz, mich einfach wieder hinzulegen, gehe aber tapfer an der Schlafzimmertür vorbei und setze mich ins Auto. Meine Güte, wie diese Teenies lustlos über die Straße schlurfen. Können die sich nicht ein bisschen zusammenreißen? Das ist ja furchtbar. Mein Auto beamt mich auf den Mitarbeiterparkplatz, alles andere wäre auch eine Zumutung. Bevor ich aussteige, checke ich die Beiträge der anonymen Morgenmuffel-Community. Ach kuck, da lässt einer seinen Schlüssel innen stecken, der andere tritt in einen Hundehaufen und der nächste will bei geschlossener Garage aus eben dieser herausfahren. Ich muss unwillkürlich lachen. DAS ist ein mieser Start in den Tag.
„Guten Morgen“, flöte ich dem ersten Kollegen entgegen. „Wahnsinn, du bist morgens immer so gut gelaunt! Wie machst du das bloß?“, fragt er.
„Tja, ich bin eben ein echter Sonnenschein!“
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